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Wirksamkeit von Antidepressiva

15.11.2023

Ein bisschen schlechte Laune hat jeder mal. Doch wenn man aus diesem Stimmungstief nicht mehr herauskommt und die schlechten Gedanken das ganze Leben beeinflussen, sollte man darüber nachdenken, sich Hilfe zu holen.

Neben einer Psychotherapie können auch Medikamente, sogenannte Antidepressiva, helfen, die Depressionen zu lindern oder zu überwinden. Patienten, die damit behandelt werden, sollten genau informiert werden, wie sich Antidepressiva auf den Körper und die Depression auswirken. 

Ältere Antidepressiva weniger gut verträglich

Wer unter Depressionen leidet, dem fehlt der Antrieb, die Freude am Leben und oft auch die Hoffnung, dass alles wieder besser werden kann. Wenn sich Patienten in Behandlung begeben, bekommen sie häufig Antidepressiva verschrieben. Antidepressiva hatten früher mehr und gefährlichere Nebenwirkungen als heute. So griffen trizyklische und nicht-trizyklische Antidepressivain mehrere Neurotransmitter-Systeme gleichzeitig ein und führten zu häufigeren Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen, Müdigkeit und Kreislaufstörungen. MAO-Hemmer, die nur eingesetzt werden, wenn andere Medikamente nicht wirken, dürfen nicht zusammen mit Alkohol, einigen Drogen und anderen Antidepressiva eingenommen werden. Denn dann kann es zum lebensgefährlichen Serotonin-Syndrom kommen.

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Antidepressiva helfen, die neuronale Vernetzung zu verbessern

Deshalb werden bei einer Depression heute neuere Antidepressiva eingesetzt. Am häufigsten werden bei Depressionen selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) verordnet. Sie entfalten erst nach zwei bis drei Wochen ihre Wirkung. Aktuelle Studien zeigen, woher das wohl kommt: SSRI sollen den Aufnahmeprozess von Serotonin verzögern. Dann reichert sich Serotonin zwischen den Nervenzellen an, die Depression wird gedämpft. In einer neuen Studie wurde nun herausgefunden, dass sich bei Menschen, die SSRI einnehmen, außerdem mehr Synapsen in den Nervenzellen im Neocortex und im Hippocampus bilden. Über eine bessere neuronale Vernetzung der Synapsen kann sich das Gehirn optimal an neue Einflüsse und Anforderungen anpassen, auch an Stress oder andere anstrengende Situationen. Diese Neuroplastizität ist bei Menschen mit Depressionen herabgesetzt. Die SSRI können durch die Förderung der Neuroplastizität der Depression entgegenwirken. Das erklärt auch, warum die Wirkung der Antidepressiva erst nach einiger Zeit voll einsetzt, denn das Gehirn braucht einige Zeit, um durch die Einnahme der Medikamente die Synapsen zu bilden und so die Depressionen zu verringern. 

Keine starken Nebenwirkungen zu befürchten

Andere neue Antidepressiva sind selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI), selektive Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), dual-serotonerge Antidepressiva (SARI) und selektive Noradrenalin-Dopamin-Wiederaufnahmehemmer (SNDRI). Beim letzten Medikament gegen Depressionen wird allerdings diskutiert, ob es zu einer Abhängigkeit führt. Diese neuen Antidepressiva werden auch bei Patienten mit Angst- oder Zwangsstörungen sowie bei Patienten mit chronischen Schlafstörungen eingesetzt. Schlimme Nebenwirkungen müssen bei diesen neueren Medikamenten bei Menschen mit Depression nicht befürchtet werden: Eine langsame Steigerung der Dosis reduziert sie. Trotzdem auftreten können Unruhe, Übelkeit, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit und Schlafstörungen. 

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