Auf schlaflose Nächte folgen schlechte Tage - denn die Müdigkeit sorgt für Unkonzentriertheit und schlechte Laune. Wenn der Schlaf längerfristig gestört ist, können Betroffene darüber nachdenken, Schlafmittel einzunehmen.
Rezeptfrei, aber nur in der Apotheke gibt es Schlafmittel mit dem Wirkstoff Doxylaminsuccinat bzw. Doxylamin. Ursprünglich als Antihistaminika gegen Allergien eingesetzt, haben die Stoffe dort als Nebenwirkung für eine nicht erwünschte Müdigkeit der Patientinnen und Patienten gesorgt. Diese Wirkung wurde dann für Schlafmittel genutzt, um Unruhezustände und Schlaflosigkeit zu bekämpfen.
Die Medikamente mit Doxylamin wirken auf den Körper zentral dämpfend, die Wirkung setzt schon nach ungefähr 30 Minuten ein und hält 3 bis 6 Stunden an. Meist sind sie gut verträglich. So fördern sie einen gesunden Schlaf, die Leistungsfähigkeit sollte am nächsten Tag bei einer kurzzeitigen Einnahme nicht beeinflusst sein. Medikamente mit Doxylamin bzw. Doxylaminsuccinat sind zwar rezeptfrei erhältlich, die Einnahme sollte aber möglichst mit der Ärztin oder dem Arzt abgesprochen werden. Denn auch wenn sie gegen Schlafstörungen eingesetzt werden, haben sie unerwünschte Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder sollten von Patientinnen und Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen nicht eingenommen werden.
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Diese Medikamente sollten auch nicht über längere Zeit eingenommen werden, denn auch wenn es keine Suchtgefahr gibt, ist schnell eine Gewöhnung erreicht, sodass bereits nach einigen Tagen die Menge an Doxylamin in den rezeptfreien Arzneimitteln nicht mehr ausreicht. Während das Medikament wirkt, ist das Reaktionsvermögen erheblich eingeschränkt, es dürfen währenddessen also keine Maschinen bedient oder Auto gefahren werden. Gar nicht eingenommen werden sollten Arzneimittel mit Doxylamin von Menschen mit Schlafstörungen, die unter Epilepsie oder Asthma leiden, denn sie können jeweils einen schweren Anfall auslösen. Von der Einnahme sollte ebenfalls bei einer Überempfindlichkeit gegen Antihistaminika, bei erhöhtem Augen-Innendruck, einem Nebennierentumor oder bei einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse abgesehen werden.
Nebenwirkungen des Wirkstoffes Doxylamin sind außerdem Müdigkeit, Schläfrigkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Depressionen oder Muskelschwäche. Wer diese Medikamente länger einnimmt, kann auch unter Nebenwirkungen wie Unruhe, Schlaflosigkeit, Verwirrung, Halluzinationen oder Zittern leiden. Der Wirkstoff wird bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol verstärkt. Wirkung und Nebenwirkungen werden auch verstärkt, wenn gleichzeitig Antidepressiva, Neuroleptika, Tranquilizer oder Hypnotika eingenommen werden. Da der Wirkstoff Doxylamin auch gegen Schwangerschaftsübelkeit eingesetzt werden kann, gibt das Portal Embryotox grünes Licht für die Einnahme während der Schwangerschaft, sie sollte allerdings mit der Ärztin oder dem Arzt abgesprochen werden. Während der Stillzeit sind Arzneimittel mit Doxylamin nicht Mittel der Wahl, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergehen kann und bei Babys Benommenheit und Schläfrigkeit beobachtet wurde.
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