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Wann helfen Ritalin und andere Methylphenidat-Medikamente?

18.09.2023

Der Name des Wirkstoffes Methylphenidat sagt wohl eher wenigen Menschen etwas - das Medikament Ritalin dagegen ist oft ein Begriff. Methylphenidat wird als Ritalin oft zur Behandlung von ADHS bei Kindern eingesetzt.

Methylphenidat wirkt als Wiederaufnahmehemmer von Dopamin und Noradrenalin im Gehirn. Die Konzentration der Botenstoffe wird dadurch erhöht, außerdem bleiben sie länger an den Rezeptoren. Das Gehirn wird angeregt, die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit wird verbessert. Kinder mit ADHS können so besser dem Unterricht folgen, Hyperaktivität und Impulsivität werden vermindert und die Kinder tun sich leichter, sozial mit anderen Menschen zu interagieren.

Therapie bei Kindern mit ADHS

Außerdem steigt die Erinnerungsfähigkeit und die visuell-motorische Koordination wird bei Kindern mit ADHS verbessert. Das Medikament kann bei Kindern ab 6 Jahren, aber auch bei Erwachsenen zum Einsatz kommen. Die Anwendung muss - zum Beispiel, wenn eine ADHS-Diagnose vorliegt - genau mit der Ärztin oder dem Arzt abgesprochen werden. Arzneimittel mit Methylphenidat sind rezeptpflichtig. Je nach Darreichungsform hält die Wirkung zwischen einer und 12 Stunden an. Die Einnahme erfolgt morgens oder mittags, so werden Schlafstörungen vermieden. Die Therapie beinhaltet meist nicht nur die Gabe von Ritalin, sondern auch pädagogische und psychologische Maßnahmen.

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Nebenwirkungen von Methylphenidat

Nicht eingenommen werden darf Ritalin bei einem erhöhten Augeninnendruck, einer Schilddrüsenüberfunktion, einer gleichzeitigen Einnahme bestimmter Mittel gegen Depressionen, bei bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bei vorbestehenden Erkrankungen wie einem Schlaganfall oder einem Aneurysma. Neben den erwünschten Wirkungen hat Ritalin einige Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Geräuschempfindlichkeit, Schlaflosigkeit, Nervosität, Appetitlosigkeit und Übelkeit können bei der Behandlung häufig vorkommen. Ebenfalls häufig kommt es zu Appetitlosigkeit, manche Kinder trinken auch zu wenig. Beides lässt sich abmildern, indem das Medikament morgens nach dem Essen eingenommen wird und die Hauptmahlzeit abends gegessen wird, denn bis dahin ist die Wirkung abgemildert und der Appetit größer.

Ritalin nicht plötzlich absetzen

Sollte Ritalin öfter am Tag eingenommen werden, kann es bei Kindern zu Schlafstörungen kommen. Bei einer längeren Behandlung können bei Kindern außerdem Wachstumsverzögerungen und zu geringe Gewichtszunahme auftreten. Beides reguliert sich wieder, wenn das Medikament abgesetzt wird. Es wird deshalb während der Therapie immer wieder untersucht, ob es weiterhin notwendig ist, das Medikament einzunehmen. Ein plötzliches, eigenmächtiges Absetzen von Ritalin ist nicht angebracht, denn dann kann es zu verstärkter Gereiztheit, Hyperaktivität und depressiven Verstimmungen kommen. Medikamente mit Methylphenidat sollten deshalb langsam abgesetzt werden.

Missbrauch zur Leistungssteigerung

Bei korrekter Anwendung gibt es keine Anzeichen, dass Methylphenidat zu einer Abhängigkeit führt. Jedoch wird das Arzneimittel häufig von Erwachsenen missbräuchlich eingesetzt, um die Leistung im Beruf oder im Studium zu steigern. Dafür wird die aufputschende und konzentrationsfördernde Wirkung genutzt. Die Dosis ist dabei oft höher als sie eigentlich empfohlen wird, deshalb kann es zu häufigeren Nebenwirkungen oder Symptomen einer Überdosierung kommen.

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