Der altbekannte rosa Zettel weicht dem E-Rezept. Digital wird dieses vom Arzt auf eine spezielle App aufs Handy übermittelt, in der Apotheke kann der QR-Code in der App ausgelesen und das Medikament übergeben werden. Doch ist es so einfach wie es klingt? In der Apotheke gibt es dafür die nötige Hilfestellung für alle, die mit dem E-Rezept noch unsicher sind. Das Personal in Apotheken wird genauso wie die anderen Anwender beim Arzt, im Krankenhaus oder bei der Krankenkasse speziell geschult. So wissen die Apotheker genau, wie sie mit den Daten, die ihnen übermittelt werden, umgehen müssen. Übrigens ist das E-Rezept auch für Menschen verfügbar, die kein Mobiltelefon besitzen. Der QR-Code kann auch vom Arzt ausgedruckt werden und in der Apotheke kann dieser ebenso ausgelesen werden.
Durch das E-Rezept ist es sogar möglich, nicht vor Ort zu sein, um das Medikament zu erhalten. Es kann nämlich digital an die Apotheke übermittelt werden, das Medikament kann dann per Kurier zugestellt werden. Außerdem kann das Rezept digital auch bei einer Versandapotheke eingelöst werden. Und ob die benötigte Arznei bei der Apotheke der Wahl überhaupt verfügbar ist, lässt sich bereits vorher prüfen: An bis zu drei Apotheken gleichzeitig kann die Anfrage gestellt werden, ob das entsprechende Medikament vor Ort erhältlich ist. Erst danach kann verbindlich bestellt werden.
Dafür, dass diese Daten sicher übermittelt werden, ist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zuständig. Das Amt kontrolliert auch, ob die Personen, die auf die Daten zugreifen, dazu berechtigt sind. Wer sich die App aufs Smartphone geladen hat, braucht die elektrische Gesundheitskarte und eine PIN von der Krankenkasse, um sich zu identifizieren. Deshalb sollten das Smartphone und die Gesundheitskarte NFC-fähig sein, das heißt, sie müssen eine “Nahfeldkommunikation” durchführen können, um die Daten auf kurzen Entfernungen austauschen zu können. Der Arzt versieht das Rezept beim Ausstellen mit einer digitalen Signatur, die Daten werden auf dem Server der sogenannten “Telematikinfrastruktur” gespeichert und können in der Apotheke sicher ausgelesen werden.
Aber wann wird das System flächendeckend eingesetzt? Noch befindet es sich in der Testphase, aber noch im Laufe dieses Jahres soll es wahrscheinlich losgehen. Wenn alle Beteiligten in diesem System gut geschult sind und alles reibungslos funktioniert, wird das E-Rezept das bisherige Rezept komplett ablösen. Wenn das E-Rezept verpflichtend eingeführt wird, gilt die Regelung für alle gesetzlich Versicherten und Vertragsärzte. Auch für Privatversicherte wird es möglich sein, ihre Medikamente über E-Rezepte zu beziehen.
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