Bereits seit Ende Juli hat Israel als erstes Land weltweit mit der Auffrischungsimpfung gegen Corona begonnen. Die Schlangen vor den Impfzentren sind lang. Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat währenddessen für Deutschland bisher keine eindeutigen Empfehlungen ausgesprochen, für wen die Drittimpfung empfehlenswert ist. Aktuell laufen diverse Studien, ob und wenn ja, in welchem Zeitabstand die sogenannte Booster-Impfung notwendig ist.
Seit September können sich besonders gefährdete Menschen in Deutschland ein drittes Mal impfen lassen. Vor allem Pflegeheimbewohner und Patienten mit Immunschwäche oder Immunerkrankungen sollen die Drittimpfung erhalten.
Wie bereits bei der ersten Impfung, sollen also zuerst Risikopatienten, Krebspatienten und Senioren über 80 Jahre die dritte Dosis bekommen. Aber auch Beschäftigte in Alten- und Pflegeeinrichtungen können sich hierfür anmelden. Das liegt vor allem daran, dass besonders Menschen mit einer Immunschwäche und Hochbetagte bei der Corona-Impfung nur wenig Antikörper bilden können.
Allgemein lassen die Immunreaktion und das Immunsystem mit zunehmendem Alter nach. Diese werden mit jeder Impfung aufgefrischt und somit stärker. Es bilden sich mehr Antikörper, die die Corona-Viren erkennen können. Die Auffrischungsimpfung wird in der Regel nur verabreicht, wenn die zweite Impfung bereits mehr als sechs Monate zurückliegt.
Für die Drittimpfung werden mRNA-Vakzine verwendet, also BioNTech/Pfizer oder Moderna. Diese sind besser geeignet als Vektorimpfstoffe wie AstraZeneca oder Johnson & Johnson. Patienten, die bereits mit einem Vektorimpfstoff geimpft wurden, sollen nun eine Kreuzimpfung erhalten, um den Schutz zu erhöhen. Wenn bereits bei den beiden vorherigen Impfungen ein mRNA-Vakzin verwendet wurde, wird der gleiche Impfstoff auch bei der Drittimpfung empfohlen.
Wenn im Körper noch genug Antikörper vorhanden sind, müsste man sich theoretisch nicht impfen lassen. Einige sprechen sich deshalb für einen Antikörpertest vor der Auffrischungsimpfung aus, allerdings gibt es bisher keine Pläne, diesen vorab durchzuführen. Wenn man trotzdem einen Antikörpertest machen möchte, muss man diesen selbst bezahlen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten derzeit nicht.
Vorerst ist es also nicht notwendig, alle vollständig Geimpften nach einem halben Jahr erneut zu impfen. Bei der jüngeren Generation ist der Impfschutz im Normalfall noch groß genug. Langfristig gehen Experten aber davon aus, dass man - ähnlich wie bei der Grippeimpfung - eine jährliche Auffrischung benötigen wird. Das Corona-Virus verändert sich im Laufe der Zeit und der Impfstoff muss dementsprechend angepasst werden. Erst einmal ist es besonders wichtig, dass sich diejenigen impfen lassen, die noch gar keine Impfung erhalten haben.
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