Menschen sehen ihrer eigenen Wiederbelebung von oben zu, gehen in ein helles Licht oder sehen noch einmal ihr ganzes Leben am inneren Auge vorbeiziehen. Das alles wird von Leuten berichtet, die einen Herzstillstand überlebt haben. Doch was passiert genau im Gehirn, nachdem das Herz nicht mehr schlägt?
Seit vielen Jahren beschäftigen sich Forscherinnen und Forscher, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit diesem Thema. Denn was genau nach dem Tod passiert - ob überhaupt etwas passiert - kann natürlich keiner mit Gewissheit sagen. Aber Menschen, die einen Herzstillstand erleiden, können dem Tod noch einmal von der Schippe springen, wenn sie rechtzeitig und professionell wiederbelebt werden. Und diese Patienten werden immer wieder befragt und untersucht, um den Umständen nach dem Tod näherzukommen.
Die Wissenschaft möchte herausfinden, welche Vorgänge im Gehirn ablaufen, wenn das Herz nicht mehr schlägt. Einer der ersten, die Patienten zu Nahtoderfahrungen befragte, war der Arzt Sam Parnia aus New York. Ein Patient wurde 47 Minuten lang wiederbelebt, als plötzlich tatsächlich sein Herz wieder schlug. Er befragte auch weitere Patienten, die ihm erzählten, wie genau ihre Wiederbelebung vonstattenging oder dass sie grelle Lichter oder andere mysteriöse Dinge gesehen und erlebt hatten. Daraus schloss Parnia, dass der Tod nicht in einem Moment passiert, sondern ein Prozess ist, der sich langsam im Körper ausbreitet. Die Wissenschaft wollte das genauer wissen und forschte weiter an Nahtoderfahrungen und was genau im Gehirn dabei vorgeht.
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So gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler laut neuesten Studien davon aus, dass einige Bereiche im Gehirn besonders aktiv werden, wenn das Herz aufhört zu schlagen. Bei im Koma liegenden Personen wurde per EEG festgestellt, dass im Gehirn während des Sterbeprozesses die Verknüpfung der Hirnareale besonders aktiv war. Diese interhemisphärische Konnektivität ist wichtig für Erinnerungen und die bewusste Wahrnehmung. Außerdem stiegen die Gammawellen in verschiedenen Hirnregionen an, diese treten sonst bei geistiger Anstrengung, erhöhter Aufmerksamkeit oder bei der Meditation auf. Diese Aktivität blieb auch während späteren Nahtoderfahrungen erhöht. Diese Aktivitäten im Gehirn könnten für die visuellen Erlebnisse bei Nahtoderfahrungen verantwortlich sein.
Die Patienten, die in der aktuellen Studie untersucht wurden, konnten danach nicht mehr befragt werden, denn sie verstarben alle. Ein plötzlicher Herztod kann übrigens - nicht in allen Fällen - vermieden werden, indem Herzprobleme frühzeitig diagnostiziert werden. Erste Warnzeichen sind Brustschmerzen, Luftnot, Herzrasen, Schwindelanfälle mit drohender Bewusstlosigkeit oder eintretende, kurze Bewusstlosigkeit. Um Menschen, die einen Herzstillstand erleiden, richtig wiederzubeleben, lohnt es sich, einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen, um die richtige Technik zu erlernen. Wichtig ist auf jeden Fall immer, die 112 zu rufen, damit der Patient oder die Patientin möglichst schnell professionell behandelt werden kann.
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