Kaltes Wetter, kalte Getränke oder Speisen können bei einigen Menschen eine Kälteurtikaria hervorrufen. Es handelt sich dabei nicht um eine echte Allergie im medizinischen Sinn, denn es treten keine Antikörper gegen ein Allergen auf, wie es bei anderen Allergien der Fall ist. Aber es zeigen sich Symptome einer Urtikaria, bekannt als Nesselsucht.
Beim Kontakt mit Kälte leiden Betroffene unter Symptomen wie Quaddeln, starkem Juckreiz, Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit. In schlimmen Fällen, etwa beim Schwimmen im kalten Wasser, kann es sogar zu einer lebensgefährlichen Schockreaktion kommen, der Kreislauf kann zusammenbrechen. Die Atemwege können anschwellen, wenn kalte Getränke getrunken oder Eis gegessen werden.
Die Kälteurtikaria kann spontan in jedem Alter auftreten. Sie kann allerdings auch einfach wieder verschwinden. Meistens tritt die Kälteurtikaria jedoch im jungen Erwachsenenalter auf. Viele Betroffene leiden schon vorher unter anderen Formen der Urtikaria, zum Beispiel unter Nesselsucht, einer Nahrungsmittelallergie oder Asthma. Die Symptome sind auch ähnlich - Quaddeln auf der Haut, Juckreiz oder Atemnot.
Außerdem können Infektionskrankheiten wie Pfeiffersches Drüsenfieber, Windpocken, Masern oder Hepatitis die Kälteurtikaria begünstigen. Ausgelöst werden kann das Auftreten einer Kälteurtikaria auch die Einnahme bestimmter Medikamente wie Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac, Indometacin, ACE-Hemmer, orale eingenommene Empfängnisverhütungsmittel oder Antibiotika.
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Oft ist es angeraten, zunächst die auslösenden Krankheiten zu therapieren. Oft verschwindet dann auch die Urtikaria bei Kälte wieder. Wer akut unter der Urtikaria bei Kälte leidet, sollte die Auslöser meiden. Wichtig ist es, nicht in kaltem Wasser schwimmen, da das lebensgefährlich sein kann. Es gilt auch, keine kalten Speisen oder Getränke zu sich nehmen. Im Winter, bei kalten Temperaturen, sollte die Haut möglichst mit Kleidung bedeckt sein, damit sie nicht mit der Kälte in Kontakt kommt.
Ob es sich wirklich um eine Kälteurtikaria handelt, lässt sich durch eine standardisierte Kältetestung diagnostizieren. Einen genauen Schwellenwert, ab wann die Urtikaria bei Kälte auftritt, gibt es nicht, er ist bei den Patienten sehr unterschiedlich. Bei Betroffenen treten die Symptome stark im Frühling und Herbst auf, da der Körper bei einer Kälteallergie wohl ein Problem mit den größeren Temperaturunterschieden hat. Die Quaddeln treten dann verstärkt auf, warme Kleidung, die möglichst viel Haut bedeckt, kann auch hier helfen.
Manche Ärzte raten, beim Auftreten der Symptome eine Zeit lang Antihistaminika einzunehmen, um die Mastzellen zu stabilisieren und die übermäßige Freisetzung von Histamin zu verringern. Betroffene sollten auf jeden Fall eine Hautärztin oder einen Hautarzt aufsuchen, um festzustellen, ob es sich tatsächlich um eine Kälteurtikaria handelt und eine passende Therapie zu finden.
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