Gebärmutterhalskrebs - unter diesem Begriff sind Tumore zusammengefasst, die sich am unteren Teil der Gebärmutter entwickeln. Festgestellt werden können bereits die Vorstufen bei der regelmäßigen Untersuchung bei der Gynäkologin oder dem Gynäkologen. Sei es durch Ertasten oder durch einen Abstrich, dem sogenannten “Pap-Test”. Dieser Abstrich wird im Labor auf Zellen untersucht, die auf einen Tumor hindeuten. Frauen zwischen 20 und 34 Jahre können einmal im Jahr einen Pap-Test machen lassen. Bei Frauen ab 35 wird dieser Test dann nur noch alle drei Jahre von der Krankenkasse bezahlt. Dieser wird dann kombiniert mit einem Test auf bestimmte Humane Papillomviren (HPV). Dabei wird der Abstrich sowohl auf HP-Viren als auch auf Zellveränderungen untersucht.
Die HP-Viren werden meist durch Geschlechtsverkehr übertragen, dabei allerdings nicht durch Körperflüssigkeiten, sondern durch die Berührung von Haut oder Schleimhäuten. Deshalb kann ein Kondom eine Ansteckung verhindern, ist aber nicht hundertprozentig sicher. Wichtig zu wissen: Auch Männer können sich mit HP-Viren anstecken und diese übertragen. Die meisten Frauen infizieren sich, meist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr, mit HP-Viren. Allerdings rufen nicht alle Tumore hervor. Einige sind zum Beispiel auch für die Entstehung von Feigwarzen, einer unangenehmen, aber nicht tödlichen Geschlechtskrankheit, verantwortlich. Oft bleibt die Ansteckung bis auf kleinere Gewebeveränderungen unentdeckt. Aber die Viren können sich über viele Jahre in den Schleimhäuten festsetzen und eine Krebsvorstufe und den Gebärmutterhalskrebs verursachen.
Um diese Gewebeveränderungen zu verursachen, brauchen die Viren viele Jahre oder sogar Jahrzehnte. Und nicht jede Frau, die sich infiziert hat, erkrankt auch an Krebs. Oft kann das Immunsystem die Viren erfolgreich bekämpfen. Die meisten Tumore entwickeln sich aus den veränderten Zellen an der Oberfläche des Muttermundes, diese heißen Plattenepithelkarzinome. Seltener entsteht der Krebs aus Drüsenzellen. Solche Tumore werden Adenokarzinome genannt. Symptome für Gebärmutterhalskrebs sind ungewöhnliche Blutungen, ungewöhnlicher Ausfluss, Müdigkeit, Gewichtsabnahme, Unterleibsschmerzen oder Schmerzen beim Wasserlassen. Wenn die Gynäkologin oder der Gynäkologe dann verändertes Gewebe entdeckt, sind weitere Untersuchungen nötig. Durch Röntgen, MRT, eine Bauchspiegelung oder Entnehmen einer Gewebeprobe wird der Bereich noch genauer untersucht. Manchmal ist nur ein kleiner Eingriff nötig, ist der Tumor weiter fortgeschritten, ist eine Operation oder zusätzlich eine Chemotherapie nötig.
Die Wissenschaft hat einige Risikofaktoren gefunden, die die Entstehung von Tumoren begünstigen können: Rauchen, hormonelle Verhütungsmittel, viele Geburten und erbliche Faktoren können eine Rolle spielen. Auch viele wechselnde Geschlechtspartner erhöhen das Risiko. Um einer Infektion vorzubeugen, ist es wichtig, sich in frühen Jahren impfen zu lassen. Zwischen 9 und 14 Jahren bekommen Mädchen und auch Jungen zwei Impfungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Viren zu Zellveränderungen führen können, wird dadurch bei Mädchen extrem vermindert. Informationen darüber gibt es beim Kinder- oder beim Hausarzt, der dann auch die Impfung durchführt.
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