Das unangenehme Brennen im Magen nach dem Essen kennen viele Menschen nur zu gut. Sie sitzen nach einem schönen Essen entspannt am Tisch, doch plötzlich macht sich ein unangenehmes Brennen hinter dem Brustbein bemerkbar. Was als gemütlicher Abend begann, entwickelt sich zu einem Kampf gegen aufsteigende Magensäure. Dieses brennende Gefühl im Magen nach dem Essen ist weit verbreitet. Tatsächlich leiden etwa 20 Prozent der deutschen Bevölkerung regelmäßig unter Sodbrennen.
Die gute Nachricht: Sodbrennen ist in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge, sondern ein lösbares Problem. Oft reichen bereits kleine Veränderungen im Alltag aus, um die Beschwerden deutlich zu reduzieren. Entscheidend ist jedoch, die Ursachen zu verstehen und zu wissen, welche Faktoren die Symptome verstärken können.
Was ist Sodbrennen?
Sodbrennen, medizinisch auch als gastroösophagealer Reflux bezeichnet, entsteht, wenn Magensäure zurück in die Speiseröhre fließt. Normalerweise verhindert ein ringförmiger Muskel am Mageneingang (der Schließmuskel der Speiseröhre), dass der saure Mageninhalt nach oben gelangt.
Wenn dieser natürliche Verschlussmechanismus nicht richtig funktioniert, entstehen die typischen brennenden Magenschmerzen. Die Magensäure reizt die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre, da diese – im Gegensatz zur Magenschleimhaut – nicht für den Kontakt mit Säure ausgelegt ist.
Sodbrennen ist ein außerordentlich häufiges Problem: Bis zu 20% der Menschen in Deutschland leiden mindestens hin und wieder unter dem unangenehmen Symptom.
Das charakteristische Brennen im Magen nach dem Essen ist meist das Hauptsymptom, aber Sodbrennen kann sich auch anders zeigen.
Bei akutem Sodbrennen treten die Beschwerden meist 30 Minuten bis 2 Stunden nach dem Essen auf und können mehrere Stunden anhalten.

Die Ursachen für Sodbrennen sind vielfältig. Die häufigsten Übeltäter sind:
Die folgenden Abschnitte behandeln die verschiedenen Ursachen etwas ausführlicher.
Problematische Lebensmittel, die die Wahrscheinlichkeit für Sodbrennen erhöhen, sind besonders Süßes, Scharfes, Fettiges oder Saures:
Auch unser Verhalten beim Essen kann zu Sodbrennen führen. Essen wir zu große Portionen auf einmal, erhöht das den Druck im Magen und drückt möglicherweise den Mageninhalt nach oben. Ebenso kann verschluckte Luft den Druck verstärken – wir schlucken vor allem dann Luft, wenn wir zu hastig essen.
Für viele Menschen ist essen zu spät am Abend oder direkt vor dem Schlafengehen problematisch. Flaches Liegen begünstigt Reflux!
Ein wichtiger Faktor ist auch das Rauchen: Rauchen schwächt den Schließmuskel des Magens dauerhaft und begünstigt so Sodbrennen.
Übergewicht erhöht die Wahrscheinlichkeit für Reflux, weil es den Druck auf den Magen erhöht. Enge Kleidung presst zusätzlich auf den Bauchraum und kann die Symptome ebenfalls verschlimmern.
Bestimmte Medikamente können Sodbrennen verstärken:
Stress kann die Säureproduktion anregen und so zu einer Verschlimmerung der Symptome von Reflux beitragen.
Die meisten Ursachen von Sodbrennen sind vorübergehend oder gut zu behandeln bzw. vermeiden. Wenn sie jedoch chronisch sind (wie z.B. bei anatomischen Ursachen oder, wenn Medikamente das Problem verschlimmern), kann es zu größeren Risiken kommen. Während gelegentliches Sodbrennen meist harmlos ist, können anhaltende Beschwerden auf eine gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) hinweisen.
Hier bei wird die Speiseröhre durch den ständigen Rückfluss der Magensäure gereizt, wodurch sich Läsionen (also Schäden an der Schleimhaut) bilden können. Unbehandelt kann diese Erkrankung zu Entzündungen der Speiseröhre (Ösophagitis) führen, und sogar das Risiko einer Krebserkrankung erhöhen.
Wenn Sie von akutem Sodbrennen betroffen sind, gibt es verschiedene Ansätze, die Linderung verschaffen können:
Setzen Sie sich gerade hin oder stehen Sie auf. Die Schwerkraft hilft dabei, dass die Magensäure wieder dorthin fließt, wo sie hingehört – zurück in den Magen.
Ein Glas lauwarmes Wasser verdünnt die aufgestiegene Säure und spült sie sanft zurück. Vermeiden Sie kalte oder heiße Getränke, da diese zusätzlich reizen können.
Das Kauen regt die Speichelproduktion an. Speichel ist ein natürlicher Säurepuffer und neutralisiert die aggressive Magensäure in der Speiseröhre.
Bananen enthalten natürliche Antazida und wirken als Säurepuffer. Zusätzlich beruhigt die weiche Konsistenz die gereizte Schleimhaut. Wichtig: Essen Sie langsam und in kleinen Bissen.

Ein halber Teelöffel Natron in einem Glas Wasser aufgelöst kann akute Beschwerden lindern. Achtung: Wenden Sie diesen Trick nur gelegentlich an und übertreiben Sie es nicht, da Natron den Säure-Basen-Haushalt stören kann.
Die beste Strategie gegen Magenschmerzen durch Sodbrennen ist die Vorbeugung. Mit den richtigen Gewohnheiten können Sie das Risiko deutlich reduzieren. Allerdings nehmen sehr viele Menschen auch regelmäßig Medikamente gegen die Symptome ein.
Bei häufigem oder starkem Sodbrennen können verschiedene Medikamente helfen, sogenannte Antazida (Säureblocker).
Protonenpumpenhemmer (PPI):
Wie immer gilt: Bevor Sie mit der Einnahme eines neuen Medikaments beginnen, sollten Sie sich mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin besprechen. Lassen Sie sich auch in Ihrer lokalen Apotheke beraten – einige Präparate sind rezeptfrei erhältlich.
ine durchdachte Ernährungsumstellung ist oft der Schlüssel zu dauerhafter Linderung von Sodbrennen. Dabei geht es nicht um radikale Verbote, sondern um bewusste Entscheidungen, die Ihrem Magen guttun.
Setzen Sie auf magenfreundliche Lebensmittel, die Ihre Beschwerden nicht verstärken. Vollkornprodukte und Haferflocken beispielsweise binden überschüssige Säure und sorgen für ein angenehmes Sättigungsgefühl, ohne den Magen zu überlasten. Mageres Fleisch wie Hähnchenbrust oder Putenfleisch sowie fettarmer Fisch liefern wichtige Proteine, ohne die Verdauung zu belasten. Grünes Gemüse wie Brokkoli, Spinat oder Zucchini wirkt basisch und kann helfen, den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren.
Empfohlene Lebensmittel:
Besonders wertvoll sind milde Obstsorten: Bananen und Melonen gelten als natürliche Säurepuffer und beruhigen gereizte Schleimhäute. Ein warmer Ingwertee nach dem Essen – allerdings in Maßen – unterstützt die Verdauung und kann Übelkeit reduzieren.
Genauso wichtig wie die Auswahl der Lebensmittel ist jedoch die Art, wie Sie essen. Gewöhnen Sie sich an kleinere, dafür häufigere Mahlzeiten. Ihr Magen wird es Ihnen danken, wenn er nicht mit großen Portionen überfordert wird. Nehmen Sie sich bewusst Zeit zum Essen und kauen Sie gründlich. Das erleichtert nicht nur die Verdauung, sondern hilft auch dabei, das Sättigungsgefühl rechtzeitig wahrzunehmen.
Hilfreiche Essgewohnheiten:
Eine goldene Regel lautet: Mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen sollten Sie nichts mehr essen. So haben Magen und Speiseröhre Zeit, zur Ruhe zu kommen. Trinken Sie außerdem ausreichend zwischen den Mahlzeiten, am besten stilles Wasser oder ungesüßte Tees.
Neben der Ernährung spielt Ihr gesamter Lebensstil eine entscheidende Rolle bei der Behandlung von Sodbrennen. Oft sind es scheinbar kleine Veränderungen, die große Wirkung zeigen.
Gewicht im Blick behalten: Bereits wenige Kilogramm weniger können spürbare Erleichterung bringen. Übergewicht erhöht den Druck auf den Magen und schwächt den natürlichen Verschlussmechanismus der Speiseröhre. Sie müssen keine drastische Diät machen. Schon eine langsame, stetige Gewichtsabnahme hilft Ihrem Magen erheblich.
Unterschätzen Sie auch nicht die Macht der Entspannung. Chronischer Stress kann die Magensäureproduktion ankurbeln und Sodbrennen verstärken. Finden Sie Entspannungstechniken, die zu Ihnen passen – sei es Yoga, Meditation, Spaziergänge in der Natur oder einfach bewusste Atempausen im Alltag.
Der wichtigste Schritt ist jedoch der Rauchverzicht. Nikotin schwächt den Schließmuskel der Speiseröhre dauerhaft und reizt gleichzeitig die Schleimhäute. Wenn Sie Raucher sind, ist das Aufhören eine der effektivsten Maßnahmen gegen Sodbrennen.
Auch beim Alkoholkonsum lohnt sich Zurückhaltung, insbesondere am Abend. Alkohol entspannt den Schließmuskel und kann nächtliches Sodbrennen verstärken.
Ihre Schlafposition hat direkten Einfluss auf nächtliches Sodbrennen. Lagern Sie Ihren Oberkörper etwa 15 bis 20 Zentimeter erhöht – ein zusätzliches Kissen oder ein verstellbarer Lattenrost können hier helfen. Die Schwerkraft arbeitet dann für Sie und hält die Magensäure dort, wo sie hingehört.
Wenn Sie zu seitlichem Schlafen neigen, bevorzugen Sie die Linksseitenlage. In dieser Position liegt der Magen anatomisch günstiger und Säure kann weniger leicht in die Speiseröhre zurückfließen. Kombinieren Sie dies mit der Regel, späte Mahlzeiten zu meiden, und Sie schaffen optimale Voraussetzungen für einen erholsamen, beschwerdefreien Schlaf.
Suchen Sie ärztlichen Rat, wenn:
Ihre Apotheke vor Ort kann helfen bei:
Brennen im Magen nach dem Essen muss nicht Ihr ständiger Begleiter sein. Mit dem richtigen Wissen über die Reflux-Ursachen und konsequenten Anpassungen im Alltag lassen sich die Beschwerden meist gut kontrollieren.
Die wichtigsten Punkte zusammengefasst:
Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke vor Ort individuell beraten – dort erhalten Sie kompetente Unterstützung für Ihren Weg zu einem beschwerdefreien Leben ohne Sodbrennen.
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